Bericht auf moselwinemerchant.com »

Bericht unter www.moselwinemerchant.com

It’s now official. Our friend and colleague Gernot Kollmann, who will continue to be consultant-winemaker at Weingut Reinhard and Beate Knebel, is the new director and cellarmaster at Weingut Immich-Batterieberg, a well-known domaine in Enkirch famous for its Jugendstil label, stony Batterieberg vineyard, and long-lived wines-in particular, their dry-tasting Riesling. The new owners have upgraded the cellar and possess at the moment 3 hectares (7.4 acres) of top old-vine parcels, many ungrafted, in Enkircher Steffensberg, Zeppwingert, Batterieberg, and Ellergrub.

In the nineteenth century, the former owner, Georg-Heinrich Immich, detonated with dynamite a slate cliff to create the monopole Batterieberg (demolition hill). The label depicts a cannon blast with the name of this site, which lies within the larger Zeppwingert. Ellergrub is further upstream on the same stretch of steep, terraced hillsides between Enkirch and Starkenburg. These three sites have mainly blue and gray slate. The south-facing Steffensberg, with more red slate, is located in a side valley, behind the village of Enkirch. As with most vineyards on the Mosel pre-1971 German Wine Law, the old maps, including the Prussian tax map of 1897, listed more site specific place-names than today and ranked Steffensberg, Zeppwingert, and Ellergrub among the first-class sites of the Mosel. (The map didn’t make note of Batterieberg at the time.)

The area around Enkirch and Traben-Trarbach, the latter still displaying its former wealth and Jugendstil architecture as the world’s leading trade center for white wines back in the late nineteenth century, has seen a renaissance of late with the emergence of quality growers such as Martin Müllen, Konstantin Weiser (Weingut Weiser-Künstler), and Daniel Vollenweider. All are members of the Klitzekleine Ring (little bitty circle), a play on the more prestigious Mosel VDP’s Grosser Ring (Great Circle), which is famous for its annual wine auctions in Trier. In fact, the next one is this coming Friday, September 25.

The Klitzekleine Ring is a group of ten growers who get together to do tasting events in order to bring more attention to this part of the Mosel as well as to save precious old vines in forgotten vineyards that would otherwise be grubbed up. Their upcoming „Tafelrunde‘ tasting is on Saturday, September 26, in Traben-Trarbach.

Autumn is already here, and my last blog post was in June. Please excuse the long absence during the „Summer of Riesling,‘ I’ve been remiss traveling wine country, hanging out, and drinking Mosel Riesling. By the way, it’s more than just a summer refresher.

Wein der Woche: Riesling. Alles neu. »

Bericht unter www.captaincork.com von Manfred Klimek.

Der Captain back in Berlin. Der erste Riesling von Captains Winzer des Monats Gernot Kollmann. Und eine Kostprobe des Kommenden. Riesling neu. Mosel neu. Alles neu?

Gestern stand viel zu lesen über Gernot Kollmann, Captains Winzer das Monats Juni. Und auch über seinen Einfluss in anderen Weingütern, den erkennbaren Weg, den er sich dort zur Strasse gepflastert hat. Eine Sonderpersönlichkeit, Instinkt und Fingerspitze konbinierend. Und, wie Bekannte sagen, auch ein kluger, neugieriger und weltnaher Mann.

Seit einem Jahr werkt Kollmann beim zuvor etwas heruntergewirtschafteten Traditionsbetrieb Immich-Batterieberg in Enkirch an der Mosel. Von der Kollektion dieses mehr als interessanten ersten Jahres ist noch nicht viel am Markt; der Captain trank eine beigestellte Flasche C.I.A Riesling Kabinett, das Erstlingswerk, die Einzelmeinung, das bislang Veröffentlichte.

Kollmann hat einen sehr reduktiven, sehr klaren Stil, der auf Ausdruck und Dominanz setzt. Hier hinein noch Eleganz zu bringen, gleicht einem Kunststück. Es gelingt. Das JAhr 2009 war an der Mosel von einem späten Frühjahr geprägt. Der perfekte Herbst hat ein gutes Jahr finalisiert.

Ein Wein zwischen Frucht und Stein

Im Glas ein mittelgelber Saft mit grünen Nuancen an den Rändern. In Captains Flasche eine leichte Trübung. In der Nase dann zuerst viel Salz, Mineralität, ein grüner Salat, mit Hesperidenessig angemacht und in der Kälte eines Kühlschranks aufbewahrt, ein Bachbett in den Voralpen mit Kieselsteinen drin, ein Eisenbahngleis mit Betonschwellen in der Sonne. Weniger Frucht als angenommen; nach einer halben Stunde jedoch sehr fruchtig mit viel Zitrusnoten. Unbedingt dekantieren.

Limette, Mandarine, Zitrone, Pfirsich. Aber auch ein bisschen grüne Birne und unreifer Apfel. Dann wieder Salz. Auch etwas weißer Pfeffer. Nichts setzt sich durch, nichts will nach oben, an den Spitze. Ein Merkmal der Spontanvergärung.

Im Mund dann eine Extradosis Mineralität, Schiefer, Kiesel. Auch wenn Experten behaupten, dass man das nicht schmecken kann. In Hintergrund Steinobst und bei späterer Stunde mehr Apfel und Zitrone. Hohe und präsente Säure. Und auch Restsüße, der Wein, so schreibt Blogger Marco Datini, scheint wohl während der Gärung steckengeblieben zu sein (11% Alkohol).

Im Fazit ein hochinteressanter, etwas raubeiniger Riesling mit unzähligen Merkmalen, die auf einen sehr ungewöhnlichen Winzer schließen lassen. Der Captain hätte den Riesling von Kollmann nach Rheinhessen getan. Oder nach Luxemburg. Für einen Kabinett sehr einprägsam, nicht einfach und wahrscheinlich extrem lange lagerfähig.

Riesling C.A.I. 2009 Kabinett von Immich-Batterieberg derzeit noch ab Weingut direkt. Preisinformation folgt, nachdem der Captain mit Gernot Kollmann telefoniert hat, der derzeit im Flugzeug sitzt.

Winzer des Monats: Gernot Kollmann »

Bericht unter www.captaincork.com von Manfred Klimek.

Ein Neustart, eine Vermutung, ein Vorschuss. Gernot Kollmann ist seit 2009 Önologe des Weinguts Immich-Batterieberg. Und er wird den deutschen Riesling maßgeblich verändern. Wenn man ihn lässt.

Die Winzer des Monats beim Captain sind immer aussergewöhnliche Winzer. Önologen oder önologische Quereinsteiger, die für eine Idee oder eine Richtung stehen. Oder einfach nur für sich selbst. Gernot Kollmann ist kein Quereinsteiger, auch kein engagierter Amateur, wie man ihn hier schon finden konnte; Gernot Kollmann ist ein Profi, wahrscheinlich einer der besten Winzer Deutschlands Er arbeitete nach abgeschlossenen Weinwirtschaft-Studium für das Bischöfliche Weingut in Trier. Als Berater bei Knebel. Und davor auch bei Van Volxem, einem ausgewiesenen Lieblingsweingut des Captains und im Rotweinbereich bei Jakob Sebastian an der Ahr.

Seit einem Jahr arbeitet Kollmann beim Weingut Immich-Batterieberg, einem der ältesten und berühmtesten Weingüter in Enkirch an der Mosel. Zuletzt war Immich-Batterieberg in der Gunst der Konsumenten und Kritiker stark gesunken, ein Eigentümerwechsel (das Weingut gehört seit wenigen Monaten zwei Hamburger Familien) sorgt nun für gewisse Stabilität. Und Gernot Kollmann muss den einst so guten Immich-Ruf wiederherstellen. Mit seinem ersten Jahrgang, dem Jahrgang 2009.

2009: Das ist der Beweis (Tocotronic)

Immich-Batterieberg ist den meisten deutschen Weintrinkern ein Begriff, weil sie das Label gut kennen, das Etikett von Immich, kurios, putzig und kriegerisch zugleich: Zwei kleinwüchsige Engel ballern mit einer Kanone, die eine Weinflasche als Rohr hat, auf ein imaginäres Ziel hinter satt bestückten Weinreben. Der Batterieberg, die Spitzenlage der langjährigen Besitzerfamilie Immich, hat seinen Namen von seiner „Gestaltung“, er wurde Mitte des vorletzten Jahrhunderts mit mehreren Sprengbatterien zur Weinlage „geformt“. Heute würden die Grünen daraus ein Wahlkampfthema machen und die Familie Immich könnte wohl auswandern.

Mit den neuen Besitzern wurde alles überarbeitet, auch das einprägsame Etikett. Diese gelungene Modernisierung sollte einigen Weingütern mit ähnlicher Problematik (z.B. Knoll in der österreichischen Wachau) ein gutes Beispiel sein. Wesentlich moderner noch ist der Zugang zum Wein. Die neuen Eigentümerfamilien scheinen gewillt zu sein, mit dem Winzer Kollmann einen spektakulär andersartigen Weg einzuschlagen.

Der Captain kann wenig über Kollmanns ersten Jahrgang berichten, er hat nur eine Flasche, den Riesling Kabinett C.A.I. 2009 zugespielt bekommen. Von jemandem, der es gut mit dem Captain meint. über diesen Wein dann morgen mehr. Doch der Wein alleine zeigt schon, was sich da andeutet. Ein Richtungswechsel, eine Zeitumstellung. Aber auch eine Korrektur, eine Konfliktprognose. Alles kann anders werden. Und: Es ist ein ungewöhnlicher Weg.

Gebote brechen, Neues festigen

Kollmann bricht mit vielen Geboten, nimmt aber den Ball der Tradition auf. Immich-Batterieberg sieht seine Weine im Gefolge der Bezeichnung „naturrein“, eine Darstellung, die bei der Deutschen Weinrechtsreform von 1971 ad acta gelegt wurde. Kollmann setzt auf Spontanvergärung und vermeidet jede Hilfestellung, also Zuchthefe, Enzyme, Eiweißstabilisatoren und Klärhilfen. Die Weine liegen lange auf der Hefe und werden entweder im Stahltank oder im großen Holzfass ausgebaut.

Trocken und Terroir

Was folgt, sind ungewöhnliche Säfte, Weine, die so gar nicht in der (imaginierten) Tradition der Mosel ankern. Kraftvolle und mineralisch-terroirbetonte Weine (Schiefer), die sich durch zurückhaltende Säure und lange Lagerfähigkeit auszeichnen. Und der neue Weg ist wohl auch eine mögliche Abkehr von der Restsüße, ein Hinwendung zum trockenen Riesling. Mit allen Folgen, vor allem in durchwachsenen Jahrgängen. Wer sich das traut, muss seinem Handwerk trauen. Kollmann tut das.

So steht Kollmann und Immich-Batterieberg für die Erkenntnis, dass sich etwas ändern muss, damit alles gleich bleibt. Die Tradition dieser wohl traditionellsten Weinregion Deutschlands bleibt der Leitartikel des ständig neu zu schreibenden Blattes. Doch die Chefkommentatoren wechseln. Gerade eben wieder.